Oswald, Oliver:
Die "adaptive IT-Architektur" als fundamentale Voraussetzung für komplexe Restrukturierungsprojekte
Duisburg-Essen, 2003
2003Dissertation
MaschinenbauFakultät für Ingenieurwissenschaften
Titel:
Die "adaptive IT-Architektur" als fundamentale Voraussetzung für komplexe Restrukturierungsprojekte
Autor*in:
Oswald, Oliver
Erscheinungsort:
Duisburg-Essen
Erscheinungsjahr:
2003
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
IV, 130 Bl.

Abstract:

Die Aufgabenstellung der vorliegenden Arbeit besteht in der Entwicklung eines Konzeptes zur Durchführung von komplexen IT-Restrukturierungsprojekten; dieses muss die beiden wesentlichen Gesichtspunkte, die zur erfolg-reichen Realisierung solcher Projekte notwendig sind, abdecken. Zum einen ist hier die Umsetzungsstrategie in Hinsicht auf spezifische Maßnahmen im Bereich des Projektmanagements zu nennen. Zum anderen muss aber auch eine technische Architektur entwickelt werden, die als Grundlage für solche Restrukturierungsprojekte die-nen kann. Diese Restrukturierungsprojekte müssen aus diversen Gründen kurz- und mittelfristig von allen Unternehmen angegangen werden, die langfristig im Markt bestehen und zusätzliche Marktanteile gewinnen wollen. Der Grund hierfür liegt vorrangig in der steigenden Notwendigkeit zur Integration der Anwendungssysteme. In einer ersten Phase werden von diesen Projekten primär die firmeninternen Anwendungssysteme betroffen sein, da zunächst der Fokus auf die Wertschöpfungskette des eigenen Unternehmens gelegt werden muss. In einer zweiten Phase werden allerdings auch die externen Anwendungssysteme von Lieferanten und Kunden, also aller Parteien, die in irgendeiner Form an dem gesamten Wertschöpfungsnetzwerk beteiligt sind, integriert. Es ist davon auszugehen, dass jene Unternehmen, die diese Notwendigkeit zur Integration nicht erkennen und in ihrer Organisation umset-zen, langfristig Marktanteile verlieren oder sogar ganz vom Markt verschwinden werden. Um den Forderungen nach einer durchgängigen Integration innerhalb und außerhalb des Unternehmens nach-kommen zu können, müssen die vitalen Geschäftsprozesse im Unternehmen sowie die diese Prozesse unter-stützende, historisch gewachsene IT-Architektur aufgebrochen und reorganisiert werden. Berücksichtigt man die Komplexität eines solchen Vorhabens, wird klar, dass solche Projekte durchaus mit einer Operation am offenen Herzen verglichen werden können; das Argument, dass die betroffenen Systeme und Geschäftsprozesse nicht für eine gewisse Periode abgeschaltet werden können, sondern konstant auch während des Restrukturierungs-projektes zur Verfügung stehen müssen, untermauert diesen Vergleich. Das in dieser Arbeit vorgestellte Konzept der „adaptiven IT-Architektur“ bildet die Grundlage für die beschriebe-nen IT-Restrukturierungsprojekte und trägt damit zur Umsetzung der genannten Forderung nach einer durchgän-gigen Integration bei. Damit diese vorgestellte Architektur den hohen Anforderungen und der Kritikalität dieser Projekte in Hinsicht auf die erforderliche Robustheit und die Realisierbarkeit gerecht wird, muss sie auf am Markt erprobten Softwarearchitekturen basieren. Aus diesem Grund wurde die „adaptive IT-Architektur“ auf Basis der bereits bekannten Client/Server-Architektur in ihrer Ausprägung als n-Tier-Architektur entwickelt. Die Durchführung von IT-Reorganisationsprojekten wird in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Viele Unternehmen beschäftigen sich gegenwärtig mit dem zwangsläufig auf sie zukommenden Problem und planen bereits erste Projekte. Generell kann gesagt werden, dass die Komplexität der Projekte mit der Größe der Orga-nisation und der Anzahl der Anwendungssysteme zunimmt. Gerade aufgrund der Komplexität, des Umfanges und der daraus resultierenden Kosten kann kein Unternehmen ein solches Projekt ruhigen Gewissens starten, ohne sich zuvor konkrete Gedanken über die technische Abwicklung gemacht zu haben. Diese Arbeit soll dazu dienen, Diskussionen im Vorfeld eines Projektes anzuregen und damit zu einem erfolgreichen IT-Restrukturierungsprojekt beizutragen.