Samimi, Mirabutaleb:
Endokrinologische Funktionsdiagnostik bei Patienten mit Erkrankungen der Hypohyse : retrospektive Analyse
Duisburg-Essen, 2004
2004dissertation
MedicineFaculty of Medicine » Essen University Hospital » Clinic for Endocrinology
Title:
Endokrinologische Funktionsdiagnostik bei Patienten mit Erkrankungen der Hypohyse : retrospektive Analyse
Author:
Samimi, Mirabutaleb
Thesis advisor:
Mann, KlausUDE
LSF ID
14515
Other
connected with university
Place of publication:
Duisburg-Essen
Year of publication:
2004
Extent:
58 Bl. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Library shelfmark:
Note:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2004

Abstract:

Der wichtigste Test zur Prüfung der Hypophysenvorderlappenfunktion ist der Insulinhypoglykämietest (IHT). Aber auch andere Tests wie LHRH (Luteinizing Hormone-Releasing- Hormone) zur Prüfung der gonadotropen Funktion, TRH (Thyreotropin Releasing Hormone) zur Prüfung der thyreotropen Funktion werden eingesetzt. Wir haben die Testergebnisse von 126 erwachsenen Patienten (64 Männer, 62 Frauen), bei denen zwischen Januar 1997 und Dezember 1999 in der Abteilung Endokrinologie des Universitätsklinikums Essen eine standardisierte Hypophysendiagnostik durchgeführt wurde, in einer retrospektiven Analyse ausgewertet. Dabei sollte untersucht werden wie effektiv die Funktionstests zur Diagnose einer Partialfunktion der Hypophyse sind sowie unter welchen Umständen auf die Durchführung dieser Tests verzichtet werden kann. Bei der kortikotropen Funktion hat sich herausgestellt: wenn das basale Kortisol unter 100 nmol/l oder über 500 nmol/l liegt, liefert ein Stimulationstest keine Zusatzinformation. Daher kann auf die Durchführung eines Stimulationstestes verzichtet werden. Wenn das basale Kortisol einen Wert zwischen 100 und 500 nmol/l (>100 bis 500 nmol/l) hat, sollte zwingend ein Stimulationstest durchgeführt werden, weil sich die Kortisolwerte der Patienten mit intakter und insuffizienter kortikotroper Funktion in diesem Bereich überlappen. Unerwartet war die Feststellung, dass 1/3 der Patienten mit insuffizienter kortikotroper Teilfunktion keinen Ausfall der somatotropen Partialfunktionen hatten. Daher ist das Vorliegen einer kortikotropen Insuffizienz nicht notwendigerweise mit einem Ausfall der gonadotropen, thyreotropen und somatotropen Insuffizienz vergesellschaftet. Die Prüfung der somatotropen Funktion ergab, dass es keine Abhängigkeit zwischen Wachstumshormon (GH) und BMI gibt. Die Altersabhängigkeit von IGF-I Werten konnte bestätigt werden. Normale IGF-I Werte fanden sich sowohl bei Patienten mit normaler als auch mit eingeschränkter somatotropen Funktion. Somit schließen normale IGF-I Werte eine Insuffizienz der somatotropen Funktion nicht aus, jedoch sind erniedrigte IGF-I Werte gleichbedeutend mit einer Insuffizienz der somatotropen Funktion. In LHRH-Tests bezüglich LH und FSH gab es zwischen den basalen und stimulierten LH und FSH Werten unserer Patienten eine signifikant positive Korrelation mit sehr hohem Korrelationskoeffizienten. Da beide Stimulationstests nach den Werten unserer Patienten keine Zusatzinformation liefern, könnte möglicherweise auf die Durchführung dieser Tests verzichtet werden. Dennoch liegen bisher sehr wenige Arbeiten vor, um genau belegen zu können, ob die Durchführung von LHRH-Tests wirklich Zusatzinformationen bezüglich der gonadotropen Funktion liefert. Bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen basalem TSH und fT4 zeigte sich, dass 6 von 93 Patienten bei erniedrigten fT4 Werten einen normalen basalen TSH-Wert hatten. Somit kann ein normaler TSH Wert eine zentrale Hypothyreose nicht ausschließen.