Böckmann, Miriam:
Identifizierung und Charakterisierung spezifischer Liganden des medullären Schilddrüsenkarzinoms zur Entwicklung tumorselektiver Adenoviren
Duisburg-Essen, 2004
2004dissertation
General, miscellaneousFaculty of BiologyFaculty of Medicine » Essen University Hospital » Institute of Molecular Biology (Tumor Research)
Title:
Identifizierung und Charakterisierung spezifischer Liganden des medullären Schilddrüsenkarzinoms zur Entwicklung tumorselektiver Adenoviren
Author:
Böckmann, Miriam
Place of publication:
Duisburg-Essen
Year of publication:
2004
Extent:
VI, 112 S. : Ill., graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Library shelfmark:
Note:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2004

Abstract:

Die Gentherapie bietet bei der Tumorintervention eine alternative Behandlungsmethode zu herkömmlichen Therapien. Ziel der Gentherapie ist es, ein therapeutisches Gen in eine Zelle zu schleusen. Den effizientesten Gentransfer leisten virale Vektorsysteme, von denen neben Retroviren am häufigsten Adenoviren verwendet werden. Adenoviren sind in ihrer Zielgerichtetheit für das zu behandelnde Organ allerdings stark beschränkt, so dass es notwendig ist, ihren natürlichen Tropismus zu verbessern, damit sie selektiv das zu behandelnde Zielgewebe erreichen. Ein selektiver Tropismus kann in Form von spezifischen Liganden in das virale Kapsid integriert werden. Das in dieser Arbeit verwendete Zielgewebe ist das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC). Mit Hilfe der sogenannten "Phage display"-Technik konnten für dieses Zielgewebe zwei spezifische Liganden in Form kurzer Peptidsequenzen, die auf der Phagenoberfläche expremiert werden, identifiziert werden. Für humane MTCs konnte die Sequenz HTFEPGV in vitro und in vivo, für murine MTC-Primärtumoren die Sequenz SRESPHP in vivo isoliert werden. Beide Sequenzen wiesen bei ihrer Charakterisierung eine hohe Affinität zum Zielgewebe, hohe Selektivität und die Fähigkeit zur Internalisierung auf. Zusätzlich konnte für die Sequenz HTFEPGV auch im adenoviralen Kontext die spezifische Bindung an die Zielzellen nachgewiesen werden. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit war die genetische Modifizierung eines adenoviralen Vektors mittels zielzellspezifischer Peptide. Aus diesem Grund wurde eine Strategie zur Subklonierung der identifizierten kodierenden Peptidsequenzen entwickelt, auf deren Grundlage nun weitere in vivo Untersuchungen folgen können.