Reichertz, Jo; Hitzler, Ronald; Schröer, Norbert (Eds.):
Hermeneutische Wissenssoziologie : Standpunkte zur Theorie der Interpretation
1. Auflage, Konstanz: UVK Universitätsverlag Konstanz, 1999
(Theorie und Methode ; Bd. 1)
1999book
Communication Studies
Title:
Hermeneutische Wissenssoziologie : Standpunkte zur Theorie der Interpretation
Editor:
Reichertz, JoUDE
LSF ID
61185
ORCID
0000-0001-9683-6555ORCID iD
Other
connected with university
;
Hitzler, Ronald;Schröer, NorbertUDE
LSF ID
11245
Other
connected with university
Edition:
1. Auflage
Place of publication:
Konstanz
Publisher:
UVK Universitätsverlag Konstanz
Year of publication:
1999
Extent:
348 Seiten
Library shelfmark:

Abstract:

Die hermeneutische Wissenssoziologie hat sich in den letzten Jahren als Teil einer hermeneutisch die Daten analysierenden und zugleich strukturanalytisch modellbildenden nicht-standardisierten Sozialforschung etabliert. Fundiert ist sie in der von Alfred Schütz und Thomas Luckmann konzipierten Sozialphänomenologie und in der Sozialwissenschaftlichen Hermeneutik, wie sie von Hans-Georg Soeffner vertreten wird. Wissenssoziologisch ist diese Perspektive, weil sie diesseits von Konstruktivismus und Realismus die Frage untersucht, wie Handlungssubjekte - hineingestellt und sozialisiert in historisch und sozial entwickelte Routinen und Deutungen des jeweiligen Handlungsfeldes - diese einerseits vorfinden und sich aneignen (müssen), andererseits diese immer wieder neu ausdeuten und damit auch erfinden (müssen). Hermeneutisch ist diese Perspektive, da ein Verhalten von Individuen erst dann als verstanden gilt, wenn der Forscher nachzuzeichnen in der Lage ist, zu welchen Problemen und inwieweit das konkret beobachtete Handeln eine ›sinnvolle Antwort‹ darstellt. Im Mittelpunkt der vorliegenden Sammlung stehen die theoretischen Prämissen einer hermeneutischen Wissenssoziologie. Ausgehend von wichtigen historischen ›Bezugstexten‹ des Forschungsansatzes (Luckmann, Soeffner), werden grundlagentheoretische wie methodologische Fragen diskutiert. Dabei geht es um die Begründung und Ausdifferenzierung einer sinnverstehenden empirischen Forschung, um die Abgrenzung zu anderen Ansätzen soziologischer Theoriebildung (Bourdieu, Giddens, Luhmann) und um die Weiterführung der Debatte um die Validität nicht-standardisierter Sozialforschung.