Deblon, Achim:
Vitamin B1-Blutspiegel bei Alkoholkrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Alkoholpsychosen
Duisburg-Essen, 2007
2007dissertation
MedicineFaculty of Medicine » Essen University Hospital » LVR-Klinikum Essen » Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Title:
Vitamin B1-Blutspiegel bei Alkoholkrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Alkoholpsychosen
Author:
Deblon, Achim
Thesis advisor:
Scherbaum, NorbertUDE
GND
1050415485
LSF ID
13643
ORCID
0000-0003-1759-6990ORCID iD
Other
connected with university
Place of publication:
Duisburg-Essen
Year of publication:
2007
Extent:
87 Bl. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Library shelfmark:
Note:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2007

Abstract:

Vitamin B1- bzw. Thiaminmangel gilt als erwiesene Ursache des Wernicke-Korsakow-Syndroms. Bei anderen alkoholismusassoziierten Erkrankungen ist die Rolle umstritten. Widersprüchliche Hinweise auf einen Thiaminmangel finden sich in der Literatur unter anderem beim Delirium tremens und der Alkoholhalluzinose, wobei die meisten Untersuchungen mit älteren, weniger sensitiven Methoden durchgeführt wurden. In der vorliegenden Arbeit wurden bei stationär behandelten alkoholabhängigen Patienten die Thiaminblutspiegel mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) bestimmt. Die Vitaminspiegel der alkoholkranken Patienten waren signifikant niedriger als die der Kontrollgruppe. Die Spiegel der Patienten mit Alkoholhalluzinose unterschieden sich nicht von denen der übrigen Alkoholiker. Besonders niedrige Spiegel fanden sich bei Patienten mit Korsakow-Syndrom, Wernicke-Enzephalopathie und Polyneuropathie. Auch Patienten mit Delirium tremens zeigten niedrigere Thiaminblutspiegel als die nicht deliranten Alkoholiker. Entgegen unserer Vermutung fanden sich aber bei Patienten, die im Delirium Halluzinationen entwickelten, keine niedrigeren Werte als bei deliranten Patienten ohne Halluzinationen. Aufgrund der untersuchten Begleitsymptome und Vorerkrankungen ergaben sich Hinweise darauf, dass die Patienten, die im Delirium keine Halluzinationen entwickelten, insgesamt körperlich schwerer erkrankt waren. Diese Patienten hatten in der Vorgeschichte sogar öfter Halluzinationen als die Patienten, die im Verlauf unserer Untersuchungen ein Delirium mit Halluzinationen hatten. Aus unseren Ergebnissen folgern wir, dass die Fähigkeit, im Delirium tremens zu halluzinieren, mit zunehmender Schwere der hirnorganischen Schäden und möglicherweise im Zusammenhang mit einem Mangel an Vitamin B1 im Verlauf der Alkoholkrankheit verlorengeht.