Hemmerle, Michael:
Vergleich der Wirksamkeit einer zweijährigen Intensivbetreuung von Schizophrenen mit frühem Erkrangungsbeginn mit einem Treatment-as-usual
Duisburg, Essen, 2008
2008Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät » Universitätsklinikum Essen » LVR-Klinikum Essen » Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Titel:
Vergleich der Wirksamkeit einer zweijährigen Intensivbetreuung von Schizophrenen mit frühem Erkrangungsbeginn mit einem Treatment-as-usual
Autor*in:
Hemmerle, Michael
Akademische Betreuung:
Oades, Robert D.UDE
GND
1208788639
LSF ID
29685
ORCID
0000-0001-6151-5559ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2008
Umfang:
93 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2009

Abstract:

In dieser Untersuchung wurden 24 Jugendliche und junge Erwachsene untersucht, die an einer Schizophrenie (ICD-10: F20) oder schizoaffektiven Störung (ICD-10: F25) mit frü-hem Beginn litten. Zwölf von ihnen wurden in der Therapeutisch-Pädagogischen Wohn-gruppe Trialog der Prof. Eggers-Stiftung für zwei Jahre betreut, bei der anderen Hälfte erfolgte eine Behandlung und Betreuung mit den herkömmlichen Angeboten (Treatment-as-usual). Stellung genommen werden sollte zu der Frage, ob die Betreuung in der WG Trialog Vorteile für den Verlauf der Erkrankung, das soziale Funktionsniveau und die in-tellektuellen Fähigkeiten der Betroffenen bietet. Durch die Zuweisung und Kostenüber-nahme für eine Intensivbetreuung wurden Patienten ausgewählt, die einen niedrigeren so-zioökonomischen Status aufwiesen und über geringer ausgeprägte handlungsorientierte Fähigkeiten verfügten. Der akuten Psychose gingen früher beginnende und längere Prodromalstadien voraus, es zeigten sich mehr positive Symptome, eine hohe Rezidivrate mit langen Behandlungszeiten schon im ersten Jahr der Erkrankung sowie mehr komorbide Störungen. Dennoch hatten sich nach zweijähriger intensiver Betreuung und Förderung sowohl positi-ve als auch negative Symptome bei den Betreuten stärker gebessert als bei der Vergleichs-gruppe. Die Lebensqualität konnte nur hinsichtlich der erlebten Qualität familiärer Bezie-hungen gesteigert werden, was prognostisch ein gutes Zeichen ist. Ihr soziales Funktions-niveau war der Vergleichsgruppe überlegen hinsichtlich selbständiger Wohnformen und Teilnahme an schulischen, berufsbildenden oder tagesstrukturierenden und therapeutischen Maßnahmen. Trotz niedrigerer handlungsorientierter Teilfähigkeiten konnten sie zu einem vergleichbaren Anteil einen Schulabschluss erzielen wie die Vergleichsgruppe. Aufmerk-samkeit, Merkfähigkeit und einige exekutive Funktionen entwickelten sich bei ihnen posi-tiv, während es in der Vergleichsgruppe im Mittel zu einem Rückgang kam. Die Vergleichsgruppe polarisierte sich zwischen denjenigen, die eine für sie zu bewälti-gende Tätigkeit gefunden hatten und denjenigen, bei denen dies nicht der Fall war. Die Lebenssituation letzterer zeigte in mancher Hinsicht eine therapeutische, soziale und intel-lektuelle Vernachlässigung. Ihre Angehörigen waren mit ihrer Betreuung überfordert. Sie waren von einem chronischen Verlauf der Schizophrenie bedroht. Introduction: The Trialog project offers 8 EOS patients a two-year programme of residential outpatient care following discharge from a clinic aimed to support further recovery and independence including interactive and psychoeducational family care, coping with persistent symptoms, development of socio-emotional competence, independent house keeping, and support of school and vocational training. Aims and Methods: To evaluate psychopathology along with social and neuropsychological function for 12 participants over 2 years. Their progress was compared with 12 EOS patients who did not attend Trialog following discharge. Results: Participants showed a significantly greater decrease of positive and negative symptoms with respect to the comparison group. Measures of social function, neuropsychological indicators of memory, (selective) attention, and speed improved more than in the comparison subjects. Neither group showed changes in measures of intelligence or the subjective quality of life. Conclusions: For EOS patients the residential training programme was more beneficial than treatment as usual.