Jünemann, Ursula:
FAM107A/DRR1/TU3A-Analysen zur Funktion eines Gens
Duisburg, Essen, 2009
2009dissertationOA Gold
MedicineFaculty of Medicine » Essen University Hospital » Clinic for Internal Medicine (Tumor Research)
Title in German:
FAM107A/DRR1/TU3A-Analysen zur Funktion eines Gens
Author:
Jünemann, Ursula
Thesis advisor:
Opalka, BertramUDE
LSF ID
14567
Other
connected with university
Place of publication:
Duisburg, Essen
Year of publication:
2009
Open Access?:
OA Gold
Extent:
186 S.
DuEPublico 1 ID
Library shelfmark:
Note:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2009
Language of text:
German

Abstract in German:

Ziel der Arbeit war es, das auf dem kurzen Arm des humanen Chromosoms 3 (3p) lokalisierte FAM107A-Gen näher zu charakterisieren und eine Funktion als "klassisches" Tumorsuppressorgen (TSG) zu überprüfen. Dazu wurden Untersuchungen an Primärmaterial von Tumor- und korrespondierendem Normalgewebe sowie an Zellkulturen durchgeführt. Die Untersuchungen von diversen Gewebeproben und Tumorzelllinien mit qualitativer RT-PCR zeigten z.T. eine verringerte transkriptionelle Aktivität von FAM107A in unterschiedlichen Tumorproben. Eine in vielen Tumorzelllinien sporadisch detektierte Expression von FAM107A deutete auf bislang unbekannte Regulationsmechanismen hin, die möglicherweise in einer zusätzlichen und/oder anderen Funktion als bei der umorgenese oder -suppression zu suchen sind. Die Expression von FAM107A-mRNA wurde nicht durch Faktoren wie zirkadiane Rhythmik, Temperatur, Zellzyklus oder Konfluenz in den vorliegenden Zellsystemen beeinflusst. Zusätzlich konnte anhand vorliegender Expressionsdaten kein Zusammenhang zwischen der Expression von FAM107A und einer Virusinfektion aufgezeigt werden.Durch Karyotypisierung konnte in einzelnen Zelllinien Aneuploidien des Chromosoms 3 und auch Deletionen von 3p nachgewiesen werden. PCR-Voruntersuchungen an genomischer DNA jedoch schlossen homozygote Deletionen in den untersuchten Genabschnitten von FAM107A aus. In der Nierenkarzinomzelllinie RCC-1 zeigte sich eine Heraufregulation der Expression der FAM107A-mRNA sowohl durch Decitabin- als auch durch TSA-Behandlung. Dies stellte aber eine Einzelbeobachtung epigenetischer Beeinflussung dar, die andere Linien nicht zeigten. Sowohl die Expressionsdaten als auch funktionalen Analysen an den FAM107A-ORF ektopisch exprimierenden Nierenkarzinomzelllinien RCC-1 und HTB-46 konnten eine TSG-Aktivität von FAM107A, wie sie von anderen Gruppen postuliert wurde, in den hier untersuchten Systemen nicht eindeutig belegen. Bei den Analysen fielen Revertanten auf, bei denen die Expression von FAM107A-mRNA verlorengegangen war. Dies könnte als Hinweis auf eine Selektion gegen die FMA107A-Expression sein, was als ein Hinweis auf FAM107A als TSG gewertet werden kann. Diverse Proliferationsanalysen zeigten aber nur entsprechende Tendenzen und dies auch nicht in allen Experimenten. Die Heterogenität der Zelllinien führte dazu, dass keine statistisch auswertbaren Unterschiede detektierbar waren. Wachstumsanalysen in Weichagar zeigten in den mit FAM107A-ORF-Vektor transfizierten Zellen ein verstärktes Koloniewachstum in der Anzahl und der Größe der Kolonien. Dies sprach für eine invasionsfördernde Wirkung von FAM107A, was aber nicht im Zymografieassay belegt werden konnte. Die Sensitivität der Nierenzellkarzinomzelllinien HTB-46 gegenüber Cisplatin in den mit FAM107A-ORF-Vektor transfizierten Zellen wurde erhöht, nicht aber die der RCC-1-Zellen. Weitere, später untersuchte Surrogatmarker der Tumorigenität wie die Expression von Survivin und HLA-Antigenen zeigten, dass die ausgewählten Testsysteme der nativen RCC-1- und HTB-46-Zellen an sich eine geringere Tumorigenität aufwiesen, die durch eine Überexpression von FAM107A nicht moduliert werden konnte. Insgesamt ist festzustellen, dass die Funktion von FAM107A als "klassisches" TSG nicht belegt werden konnte. Dies könnte, wie sich im Verlauf der Arbeit herausstellte,in den in dieser Arbeit verwendeten Zellsystemen begründet sein. Bis jetzt wurden In-vitro-Analysen durchgeführt; bei In-vivo-Experimenten könnten sich weitere und auch andere Resultate ergeben.