Allhorn, Svenja Isolde Renate:
Toll-like Rezeptor 3 und toll-like Rezeptor 4 im gesunden und pathologisch veränderten humanen Endometrium
Duisburg, Essen, 2010
2010Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät » Universitätsklinikum Essen » Institut für Anatomie
Titel in Deutsch:
Toll-like Rezeptor 3 und toll-like Rezeptor 4 im gesunden und pathologisch veränderten humanen Endometrium
Autor*in:
Allhorn, Svenja Isolde Renate
Akademische Betreuung:
Winterhager, ElkeUDE
LSF ID
13688
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2010
Umfang:
73 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2010
Sprache des Textes:
Deutsch

Abstract in Deutsch:

Toll-like Rezeptoren (TLRs) spielen eine entscheidende Rolle in der angeborenen Immunabwehr. Neben der Identifizierung von Pathogenen, sind diese auch an der Modulation der nachfolgenden Immunantwort beteiligt. Obwohl TLR3 und TLR4 bereits im humanen Endometrium nachgewiesen werden konnten, sind die Folgen der TLR-induzierten Zytokinproduktion auf das endometriale Gewebe und eine mögliche Einbindung in pathogenetische Prozesse unbekannt. Bisherige Studien zeigten, dass sowohl in der Entstehung der Endometriose als auch des endometrioiden Endometriumkarzinoms inflammatorische Zytokine wie Interleukine, Tumornekrosefaktor α oder der Transkriptionsfaktor Nuclear factor kappa B eine wichtige Rolle spielen. Da TLR3 und TLR4 in der Lage sind, diese Moleküle zu aktivieren, ist ein Beitrag an der Pathogenese beider endometrialer Erkrankungen anzunehmen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die TLR3- und TLR4-mRNA- (messenger Ribonukleinsäure) und Protein-Expression im gesunden Endometrium während des menstruellen Zyklus und im postmenopausalen Gewebe untersucht. Generell wurden hierbei höhere TLR4-mRNA-Expressionen im Vergleich zu TLR3 beobachtet. TLR3- und TLR4-mRNA-Level zeigten im menstruellen Zyklus keine signifikanten Expressionsunterschiede. Im Bezug auf die Proteinlokalisation waren TLR3- und TLR4-Proteine hauptsächlich im glandulären und luminalen Epithel zu finden. Des Weiteren konnte TLR4 auf CD14- (cluster of differentiation) und CD163-positiven Immunzellen nachgewiesen werden. Die Untersuchungsergebnisse aus gesundem Gewebe wurden daraufhin mit der TLR3- bzw. TLR4-Expression in peritonealer Endometriose, atypischer endometrialer Hyperplasie und endometrioiden Endometriumkarzinom verglichen. Hierbei zeigte sich im Vergleich zu gesunden Kontrollen im proliferativen eutopen Gewebe von Endometriose-Patientinnen eine signifikant erniedrigte TLR3- und TLR4-mRNA-Expression. Interessanterweise konnte im Vergleich hierzu in korrespondierenden ektopen Läsionen ein signifikanter TLR-Expressionsanstieg beobachtet werden. In endometrialer Hyperplasie und im Endometriumkarzinom wurden im Vergleich zu gesunden postmenopausalen Kontrollen erniedrigte TLR3- und TLR4-Expressionen gefunden. Niedrigste TLR-Transkriptionslevel konnten im undifferenzierten Endometriumkarzinom nachgewiesen werden. Zusammenfassend deuten die veränderten TLR-Expressionen auf eine Beteiligung von TLR3 und TLR4 an den endometrialen Erkrankungen Endometriose und Endometriumkarzinom hin. Zukünftige Studien sind nötig, um zu untersuchen, welche Rolle beide TLRs in der Pathogenese dieser Erkrankungen spielen.