Koppelle, Adriane:
Vakzinierungsversuche zur Leukämietherapie bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplantation
Duisburg, Essen, 2010
2010Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät » Universitätsklinikum Essen » Klinik für Knochenmarktransplantation
Titel:
Vakzinierungsversuche zur Leukämietherapie bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplantation
Autor*in:
Koppelle, Adriane
Akademische Betreuung:
Elmaagacli, Ahmet Hayri
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2010
Umfang:
71 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2010

Abstract:

Um eine anhaltende Remission bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie nach allogener Stammzelltransplanation zu erreichen, werden heutzutage verschiedene Therapien angewendet. Unter anderem appliziert man diesen Patienten je nach Remissionsstatus Donor-Lymphozyteninfusionen oder orale Thyrosinkinaseinhibitoren.Diese Arbeit berichtet über Vakzinierungsversuche mit lysierten Leukämiezellen, um einen Graft-versus-Leukämieeffekt (GvL)induzieren zu können, und somit bestimmte Immunzellen (T-Lymphozyten)zu stimulieren. Das Leukämievakzin bestand aus lysierten CML-Zellen des Empfängers und angezüchteten Dendriten des Spenders, als sogenannten Antigenpräsentierende Zellen (APC). Die Vakzinierungen fanden insgesamt 3-mal statt, in 3-wöchigen Abständen.Die Patienten befanden sich in einem weit fortgeschrittenem Stadium ihrer Erkrankung nach Zweittransplantation. Die Krankheitsstadien der Patienten unterschieden sich jeweils. Ein Patient befand sich in einem hämatologischen Rezidiv,der andere Patient hatte ein extramedulläres Rezidiv. Beide Patienten wurden zuvor durch HLA-idente Spender transplantiert. Ein Patient zeigte eine chronische Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD). Um den zu erwartenden Immuneffekt des subkutan applizierten Vakzins sichtbar machen zu können, wurde jeweils vor und nach den Vakzinierungen die mRNA-Expression von INf-y und der CD8+ T-Zellen durch eine Real-time PCR gemessen.Parallel dazu wurde die Expression des Gens bcr-abl gemessen, um einen Hinweis auf einen GvL-Effekt zu bekommen. Bei beiden Patienten konnte ein zweifacher Anstieg der INF-y mRNA- Expressionen gemessen werden, wobei sich der Zeitpunkt des Anstieg bei beiden Patienten jeweils unterschied. Interessanterweise konnte bei einem Patienten ein paralleler Abfall der bcr-abl Expression gemessen werden.Dies kann ein Hinweis für die Induktion eines GvL-Effektes sein. Bei beiden Patienten war die Immunantwort allerdings zu schwach, um einen anhaltenden klinischen Erfolg zu erzielen. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass durch diesen Vakzinierungsansatz eine messbare Immunstimulation zu induzieren ist, welche aber für diese Patienten keine langanhaltende Remission erbrachte.