Steins, Gisela; Rudolph, Udo:
Liberale und konservative Ideologien und deren Wahrnehmung im Kontext von prosozialem Verhalten : Liberal and conservative ideologies and their perception in the context of prosocial behavior.
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie : ZFSP., Vol. 33 (2000), No. 1, pp. 35 - 44
2000article/chapter in journal
PsychologyFaculty of Educational Sciences » Institut für Psychologie » Allgemeine Psychologie und Sozialpsychologie
Title:
Liberale und konservative Ideologien und deren Wahrnehmung im Kontext von prosozialem Verhalten : Liberal and conservative ideologies and their perception in the context of prosocial behavior.
Author:
Steins, GiselaUDE
GND
130847313
LSF ID
10527
ORCID
0000-0002-3745-2778ORCID iD
Other
connected with university
;
Rudolph, Udo
Year of publication:
2000

Abstract:

Personen mit unterschiedlichen politischen Einstellungen unterscheiden sich beträchtlich im Hinblick auf ihre Bewertung von staatlicher Hilfe. Politisch rechts orientierte Personen betonen mehr die Eigenverantwortung des Individuums, während politisch links orientierte Personen in höherem Maße dafür plädieren, dass der Staat den Bedürftigen unter die Arme greifen solle. In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob sich in der Wahrnehmung politischer Einstellungen entsprechende Stereotype in Deutschland in ähnlicher Weise wie in den U.S.A. herausgebildet haben und ob diese Stereotype tatsächlich zutreffend sind. In der Untersuchung wurde die Verantwortlichkeit der fiktiven Personen für ihre Hilfsbereitschaft variiert. Als abhängige Variable wurde (1) das Ausmaß der Hilfe erfasst, die man selbst anderen Personen zukommen lassen würde, sowie (2) wie viel Hilfe andere Personen mit entweder eher rechten oder linken politischen Auffassungen geben würden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Konservative selbst in den Wahrnehmungen konservativer Probanden als “herzlos” erweist. Linke geben generell mehr Hilfe, und dies auch selbst denen, die ihre Notlage selbst verursachen. Zudem findet sich ein starker Selbstaufwertungseffekt: Die Probanden halten sich unabhängig von ihrer eigenen Zugehörigkeit zu einer bestimmten politischen Ideologie für sowohl mildtätig als auch gleichzeitig gerecht.