Gholaman, Hossein:
Makrophagen-migrationsinhibierender Faktor (MIF) und sein Einfluss auf Granulozyten im Tumormilieu bei Patienten mit Kopf- und Halstumoren
Duisburg, Essen, 2012
2012dissertation
MedicineFaculty of Medicine » Essen University Hospital » Ear, Nose, and Throat Clinic
Title:
Makrophagen-migrationsinhibierender Faktor (MIF) und sein Einfluss auf Granulozyten im Tumormilieu bei Patienten mit Kopf- und Halstumoren
Author:
Gholaman, Hossein
Thesis advisor:
Brandau, SvenUDE
GND
1054233276
LSF ID
50096
ORCID
0000-0002-2702-4163ORCID iD
Other
connected with university
Place of publication:
Duisburg, Essen
Year of publication:
2012
Extent:
89 Bl.
DuEPublico 1 ID
Library shelfmark:
Note:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2012

Abstract:

Makrophagen-migrationsinhibierender Faktor (MIF) ist ein proinflammatorisches Zytokin, welches an Tumorprogression und -metastasierung beteiligt ist. Während die direkten Effekte von MIF auf Tumorzellen bereits recht gut charakterisiert sind, ist wenig bekannt über die Modulation tumorassoziierter myeloischer Zellen wie neutrophiler Granulozyten. In der vorliegenden Arbeit sollte die Frage behandelt werden, welchen Einfluss tumorales MIF auf die Funktion neutrophiler Granulozyten ausübt. Die Expression von MIF wurde in situ anhand histologischer Gewebeschnitte von Kopf- und Halstumoren, sowie in vitro anhand einer etablierten Kopf- und Halstumorzelllinie gezeigt. Mit Hilfe eines spezifischen MIF-Inhibitors konnte die modulatorische Aktivität von tumoralem MIF auf die Funktion neutrophiler Granulozyten in vitro untersucht werden. Es konnte in einem in vitro System erfolgreich gezeigt werden, dass MIF ein potentes Chemoattraktans für Granulozyten darstellt. Auch in vivo könnte somit MIF an der Infiltration von Granulozyten in tumorales Gewebe beteiligt sein. Im Tumormilieu verlängert MIF das Überleben der neutrophilen Granulozyten und erhöht die Freisetzung der Gelatinase Matrix-Metalloprotease-9. Diese führt in vivo zur Zersetzung und somit zur Auflockerung des Zellverbandes, was die Einwanderung weiterer Granulozyten sowie die Invasion von Tumorzellen erleichtert. Des Weiteren fördert MIF die Freisetzung von Lactoferrin, welches selbst Granulozyten anlockt und die Infiltration dieser myeloiden Immunzellen in Tumoren verstärkt. Außerdem besitzt Lactoferrin antiapoptotische Fähigkeiten und könnte in vivo das Überleben neutrophiler Granulozyten zusätzlich verlängern. Zuletzt schütten die durch MIF aktivierten Granulozyten das proinflammatorische Chemokin MIP-1ß aus, welches ebenfalls die Chemotaxis weiterer Granulozyten fördert, sowie auch die Tumorinvasion begünstigen kann. Diese Arbeit zeigt zum ersten Mal die Beeinflussung der Funktion von neutrophilen Granulozyten durch tumorales MIF bei Kopf- und Halstumoren. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass diese Modulation einen zusätzlichen Mechanismus für Tumorentstehung- und progression darstellt.