Flaßbeck, Daniela:
Ein Beitrag zur Speziesanalytik von cyclischen Siloxanen in biologischen Matrizes im Zusammenhang mit Silicongelimplantaten
Essen, 2001
2001Dissertation
ChemieFakultät für Chemie » Analytische Chemie
Titel:
Ein Beitrag zur Speziesanalytik von cyclischen Siloxanen in biologischen Matrizes im Zusammenhang mit Silicongelimplantaten
Autor*in:
Flaßbeck, Daniela
Erscheinungsort:
Essen
Erscheinungsjahr:
2001
Umfang:
X, 131 S. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Essen, Univ., Diss., 2001

Abstract:

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden mobile Siloxane in biologischen Matrizes (Blut und Gewebe) sowie in "Biomaterialien" (Silicongelimplantate) nachgewiesen. Die hierzu eingesetzte Analysenmethode GC-MS gilt im industriellen Bereich als etablierte Methode für die Siloxananalytik, jedoch hat sie sich noch nicht im selben Maß für Untersuchungen von Siliconkontaminationen aus Silicongelimplantaten in biologischen Matrizes durchgesetzt. Die Bestimmungsgrenze der zu untersuchenden Siloxane lag bei 2 pg/µL(Injektionsmethode), so daß mit diesem Verfahren im SIM-Modus Spurenanalytik betrieben werden konnte. Die Migration der niedermolekularen, cyclischen Siloxane D3-D6 aus einem intakten Silicon-gelimplantat in ein lipidreiches Medium und ihre Fähigkeit zur Akkumulation in diversen Geweben sind aus Labor- und Tierstudien bekannt. Daher sollte in dieser Arbeit untersucht werden, ob diese Spezies in biologischen Matrizes nachweisbar sind und ob sie weiterhin mit der Alterung von Silicongelimplantaten in Zusammenhang stehen. Die Optimierung der Probenvorbereitung mit Spikeversuchen für den Nachweis von cyclischen Siloxanen aus Plasma und Vollblut zeigte, daß eine nahezu quantitative Extraktion (80-90%) möglich ist. Lediglich für D3 waren die Wiederfindungsraten deutlich geringer. Die Anzahl der untersuchten Humanproben ist zu gering für statistisch abgesicherte, all-gemeingültige Aussagen und erlaubt keine Übertragung der Ergebnisse auf alle Implantat-trägerinnen. Vielmehr soll diese Arbeit neue analytische Ansätze zum Nachweis von Silicon-kontaminationen aufzeigen. Üblicherweise wird versucht, Siliconkontaminationenen im Blut oder Geweben von Implantatträgerinnen mittels elementspezifischer (Silicium)Analyse nachzuweisen. Allerdings existiert kein "Normalwert" für dieses Element im Blut und in Geweben. Hinzu kommt, daß die Siliciumkonzentration in Abhängigkeit von der Ernährung und vom Lebensalter stark schwankt. Diese Schwankung beträgt ein Vielfaches von den durch die Siloxane beigetra-genen Anteil am Siliciumgesamtwert. Somit ist Silicium als Tracer für Siliconkonta-minationen in diesen Matrizes nicht geeignet.