Caspary, Michael:
Postoperative Helium-Sauerstoff-Beatmung kardiochirurgischer Patienten zur Behandlung von Gasaustauschstörungen
Duisburg-Essen, 2005
2005Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät
Titel:
Postoperative Helium-Sauerstoff-Beatmung kardiochirurgischer Patienten zur Behandlung von Gasaustauschstörungen
Autor*in:
Caspary, Michael
Akademische Betreuung:
Heß, WolfgangUDE
LSF ID
16206
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg-Essen
Erscheinungsjahr:
2005
Umfang:
90 Bl. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2005

Abstract:

Störungen des Gasaustausches sind die häufigsten Komplikationen nach aortokoronaren Bypassoperationen. Als Ursache sind schon präoperativ bestehende Lungenfunktionsstörungen, eine verringerte Lungenperfusion und fehlende Ventilation während der extracorporalen Zirkulation und die postoperative Nachbeatmung mit erhöhten inspiratorischen Sauerstoffkonzentrationen zu nennen. Mikroatelektasen in den basalen Lungenabschnitten induzieren eine arterielle Hypoxämie, mit der Notwendigkeit einer verlängerten postoperativen Nachbeatmung. Neben der Beatmung mit einem erhöhtem positiven end exspiratorischen Druck zur Atelektasenbehandlung erscheint eine Helium-Sauerstoff-Beatmung eine mögliche Alternative auf Grund der besseren Gasflusseigenschaften zu sein. In der vorliegenden Arbeit wurden in zwei Untersuchungsabschnitten prospektiv randomisiert 44 kardiochirurgisch operierte Patienten postoperativ mit einem Helium-Sauerstoff- oder Stickstoff-Sauerstoffgemisch nachbeatmet. Im ersten Abschnitt wurden 20 Patienten mit einem konstantem positiven endexspiratorischen Druck ( PEEP ) nachbeatmet, im zweitem Abschnitt fand die Untersuchung an 24 Patienten mit einem ansteigendem PEEP in der Stickstoff-Sauerstoffgruppe statt. Außerdem wurden noch 6 Patienten mit einer beatmungspflichtigen ausgeprägten Oxygenierungsstörung mit einem Helium-Sauerstoffgemisch beatmet. Im ersten Untersuchungsabschnitt fand die Extubation der Patienten in der Helium-Sauerstoffgruppe signifikant früher statt ( 9,23 versus 11,8 Stunden ). Für die respiratorischen Parameter gab es keine Unterschiede, aus dem hämodynamischen Bereich konnte in der Stickstoff-Sauerstoff-Gruppe für den Herzindex punktuell ein signifikant höherer Wert ( 3,62 versus 2,89 l×min-1×m-2) und für das cardiale Schlagvolumen punktuell vier signifikant höherer Werte ( 73,3 versus 52,7 ml; 77,4 versus 57,3 ml; 77,2 versus 59,2 ml und 84,8 versus 68,7 ml ) verzeichnet werden. Im zweiten Untersuchungsabschnitt konnten sowohl für die respiratorischen als auch für die hämodynamischen Parameter keine Unterschiede gefunden werden. Die im Rahmen eines Heilversuchs untersuchten Patienten zeigten nicht nur zwischen einander, sondern auch individuell ein nicht einheitliches Verhalten. In der vorliegenden Untersuchung konnte ein Vorteil einer Helium-Sauerstoffbeatmung im Vergleich zu einer konventionellen Stickstoff-Sauerstoffbeatmung nicht nachgewiesen werden.