Seifert, Anja:
Leitmotive im 20. Jahrhundert: Körper, Maschine und Tod : zur symbolischen Artikulation in Kunst und Jugendkultur
Essen, 2002
2002Dissertation
Allgemeines, SonstigesFakultät für BildungswissenschaftenFakultät für Bildungswissenschaften » Institut für Erziehungswissenschaft
Titel:
Leitmotive im 20. Jahrhundert: Körper, Maschine und Tod : zur symbolischen Artikulation in Kunst und Jugendkultur
Autor*in:
Seifert, Anja
Erscheinungsort:
Essen
Erscheinungsjahr:
2002
Umfang:
441 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Essen, Univ., Diss., 2002

Abstract:

Gegenstand dieser interdisziplinär ausgerichteten Untersuchung ist die künstlerische Avantgarde und die Jugendkultur im 20. Jahrhundert. In der vorliegenden Studie geht es um die Vergleichbarkeit von Avantgardekultur und Jugendkultur im 20. Jahrhundert in bezug auf deren ästhetische Provokation. Auf einer tieferen Deutungsebene kann die analoge symbolische Beschäftigung mit dem Triebhaften, Unbewussten, dem Leib untersucht werden. Es soll die Präsumtion, daß Körper, Maschine und Tod die bestimmenden Motive im 20. Jahrhundert darstellen und ihnen in der Moderne und Postmoderne eine große kulturelle Bedeutung zukommen, geprüft werden. Als Verständnisgrundlage der komplexen Fragestellung dient die moderne und postmoderne Kultur- und Subjektphilosophie. Die komplexe Fragestellung wird in einem fächerübergreifenden Ansatz untersucht (Jugendkulturforschung, Kulturphilosophie, Psychologie, Literatur/Theater und Ästhetische Theorie). Bezugspunkt in der Kunst sind signifikante künstlerische Bewegungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hierzu zählen die Futuristen mit ihrer Verherrlichung der Technik des beginnenden Jahrhunderts, die Dadaisten mit ihrem Ansatz des Absurden und ihrer Antikriegshaltung, die Surrealisten mit ihrer Suche nach einer "anderen Wirklichkeit" und dem Humor des "grausamen Theaters" sowie die späteren Lettristen und Situationisten mit ihrer Provokation durch Ästhetik, an die die postmoderne Jugendkultur direkt anzuknüpfen scheint. Der zweite wichtige Untersuchungsbereich dieser Arbeit stellt die Jugendkultur nach 1945 dar. Jugendkultur und Avantgarde des 20. Jahrhunderts nutzen beide in ihrer gesellschaftlichen Provokation ästhetische Mittel. Im Gegensatz zu einer bewußten gegenkulturellen, provokativen Artikulation, wie sie in den künstlerischen Avantgardebewegungen der Futuristen, Dadaisten, Surrealisten und Lettristen bzw. Situationisten anzutreffen ist, findet die der Jugendkulturen mehrheitlich unbewußt und symbolisch statt. Im Bereich der Jugendkultur steht die Inszenierung der eigenen Individualität im Mittelpunkt, es geht um eine Inszenierung auf der "Bühne des Alltäglichen", die den Körper zum Bezugspunkt hat. Um sich dem postmodernen Phänomen Techno annähern zu können, bedarf es einer mehrperspektivischen Sichtweise: Die Techno-Culture als eine der führenden Jugendkulturen der Gegenwart läßt sich im Spannungsfeld zwischen Massenkultur und Avantgarde verorten und verweist gleichzeitig als Körper-, Tanz- und Maschinenkultur auf Strukturen der gegenwärtigen Postmoderne.