Jochum, Susanne:
Anatomie der Bronchialarterien in Angiogramm
Essen, 2003
2003Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät » Universitätsklinikum Essen » Ruhrlandklinik Essen – Universitätsklinik
Titel:
Anatomie der Bronchialarterien in Angiogramm
Autor*in:
Jochum, Susanne
Akademische Betreuung:
Konietzko, NikolausUDE
LSF ID
47405
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Essen
Erscheinungsjahr:
2003
Umfang:
69 S. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2003

Abstract:

Es wurden in einem Zeitraum von 5 Jahren bei 90 Patienten 99 Bronchialangiographien vorgenommen. Diese wurden unter den Aspekten Anzahl, Ursprung, Seite und Anastomosen analysiert. Ziel war auch, die Ergebnisse der Angiographie mit anatomischen Studien zu vergleichen. Des weiteren wurde der Stellenwert der Übersichtsangiographie untersucht. Von den 150 gefundenen Bronchialarterien entspringen 81% der rechten Bronchialarterien von einem rechten Truncus intercostobronchialis, während 86,8% aller linken Bronchialarterien aus der Aorta kommen. Beidseitige Bronchialarterien stammen zu 100% aus der Aorta. Weiterhin konnten einige atypische Ursprünge beschrieben werden, wie die A. mammaria interna rechts und der Truncus intercostobronchialis links (je 3 Bronchialarterien) sowie der Truncus thyreocervicalis rechts (1 Bronchialarterie). Außerdem wurde ein noch nicht zuvor beschriebener Truncus intercostobibronchialis aufgezeigt. Auf der erkrankten Lungenseite wurden mehr Bronchialarterien gefunden, als auf der gesunden. Bei Erkrankungen der rechten Lungenseite ist das Verhältnis der rechten zu linken Bronchialarterien 13:3. Als Gründe dafür sind zum einen pathologisch erweiterte Gefäße zu nennen, welche sich angiographisch leichter darstellen lassen, und zum anderen das vorrangige Absuchen der erkrankten Lungenseite. Die Übersichtsangiographie stellte 77,5% aller Bronchialarterien dar, die die erkrankte Lungenseite versorgen. 84,6% der Arterien, welche die gesunde Pulmo versorgen wurden jedoch erst bei der selektiven Darstellung entdeckt. Allgemeingültige Erklärungen über die Varianz der Ursprünge der Bronchialarterien sind aus den embryologischen Studien nicht erkennbar. Der Vergleich mit anderen angiographischen Studien ergab im Durchschnitt weniger Bronchialarterien pro Patient (hier 1,7), was durch die spezielle Untersuchungsindikation erklärbar ist (hauptsächlich zur Embolisation bei Hämoptysen). Aus den Ergebnissen kann man schließen, dass bei Angiographien der Bronchialarterien erst eine Übersichtaortographie durchgeführt werden sollte. Dann muss sich die selektive Katheterisierung der Bronchialarterien anschließen, um weitere Aussagen über die Morphologie zu machen und interventionell-therapeutisch tätig werden zu können. Bei bekannter einseitiger Erkrankung sollte die erkrankte Lungenseite intensiver abgesucht werden. Bei rechtsseitigen Erkrankungen sollte besonders nach Abgängen aus den Trunci intercostobronchiales rechts gesucht werden, bei linksseitigen Erkrankungen vorrangig nach Abgängen aus der Aorta.