Hess, Peter:
Der Mensch muss sterben - das transzentrale Ich ist unvergänglich : Edmund Husserls Argumente für die Unsterblichkeit des transzendentralen Ichs
Duisburg, Essen, 2009
2009Dissertation
PsychologiePhilosophieFakultät für Geisteswissenschaften » Institut für Philosophie
Titel in Deutsch:
Der Mensch muss sterben - das transzentrale Ich ist unvergänglich : Edmund Husserls Argumente für die Unsterblichkeit des transzendentralen Ichs
Autor*in:
Hess, Peter
Akademische Betreuung:
Girndt, Helmut
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2009
Umfang:
226 S.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2009
Sprache des Textes:
Deutsch

Abstract in Deutsch:

Durch die Entdeckung der transzendentalen Reduktion im Jahre 1905, ergab sich für Edmund Husserl nicht nur die Möglichkeit, der Philosophie endgültig eine eigene Gegenstandssphäre zuzuweisen und sie somit als eigenständige Wissenschaft abzusichern. Darüber hinaus wurde durch die Reduktion die transzendentale Intersubjektivität als der ewige umfassende Grund sichtbar, aus dem alle Realitäten, Irrealitäten und Idealitäten hervorgehen. Husserls transzendentale Subjektivität ist das Welt "konstituierende" Korrelat der Welt und der weltlichen menschlichen Subjektivität. Dabei hat jedes faktische Welterleben menschlicher Egos sein "faktisches" transzendentales Korrelat. Mit dem Vollzug der transzendentalen Reduktion wird unser natürliches "In-der-Welt-Sein" als Einstellung einer transzendentalen (Inter)Subjektivität durchsichtig, die sich als Übermenge der Welt erweist. Husserl transzendentales Absolutes (die transzendentale Intersubjektivität) umfasst das gesamte Welt- und Menschheit-konstituierende Leisten, das als einziges absolutes die Welt "einbehält". Die Phänomenologie ist demgemäß Transzendentalphilosophie im folgenden Sinn: "Die Welt im Rückgang auf eine ´Transzendenz´ erklären, die sie gerade wieder einbehält, bedeutet eine transzendentale Welterkenntnis realisieren. In diesem Sinne allein ist die Phänomenologie ´Transzendentalphilosophie´." (Fink, S.342). Die Welt ist wesentlich Welt für uns alle, ihre intersubjektive Objektivität ist Teil ihres Sinnes. Die Gemeinschaft mit den Anderen kann sich nicht erst in der Welt einstellen, sondern die Gemeinschaft muss vorausgesetzt werden, damit Welt für uns sein kann. Auf der Ebene des transzendentalen Bewusstseins ist die Gemeinschaft der Egos intentionale Implikation. Impliziert sind dabei nicht nur die unmittelbar wahrnehmbaren Anderen. Die Gesamtheit der Monaden ist Implikat meines transzendentalen Bewusstseins. Die Monaden, die mir nicht unmittelbar begegnen, sind impliziert als Andere der Anderen oder über ihren Beitrag zur Sinnstiftung unserer gemeinsamen Welt. Impliziert sind folglich auch die Monaden, die "vor" mir gelebt haben und diejenigen, die "nach" mir leben werden. Die Monaden "leben ewig" durch ihre Teilhabe an der transzendentalen Intersubjektivität. Unvergänglich sind auch die Ich-Pole der Monaden, die als identitätsstiftende Einheiten selber nicht "dauern" sondern Voraussetzung jeder gegenständlichen Dauer sind. Mit der vorliegenden Arbeit wird die angegebene Beschreibung von Husserls transzendentaler Subjektivität aus seinen Überlegungen zur Unvergänglichkeit des transzendentalen Ichs abgeleitet. Darüber hinaus wird der Zusammenhang von Husserls Wissenschaftstheorie mit seinen Aussagen zur Unsterblichkeit der transzendentalen Subjektivität herausgearbeitet.