Senft, Hans-Joachim:
Implantatgetragene Defektprothesenversorgung im Ober- und Unterkiefer bei tumoroperierten Patienten : Langzeitergebnisse eines Versorgungskonzeptes
Duisburg, Essen, 2010
2010Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät » Universitätsklinikum Essen
Titel:
Implantatgetragene Defektprothesenversorgung im Ober- und Unterkiefer bei tumoroperierten Patienten : Langzeitergebnisse eines Versorgungskonzeptes
Autor*in:
Senft, Hans-Joachim
Akademische Betreuung:
Weischer, ThomasUDE
LSF ID
16063
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2010
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2010

Abstract:

Implantatgetragene Defektprothesenversorgung im Ober- und Unterkiefer bei tumoroperierten Patienten - - Langzeitergebnisse eines Versorgungskonzeptes - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Zahnmedizin durch die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen 2009 Autor: Dipl.-Stom. Hans-Joachim Senft Abstract: Das Ziel der retrospektiven Untersuchung war es, an einer umfangreichen Zahl tumoroperierter Patienten, die Verweildauer von Implantaten und implantatgestützten, defektprothetischen Versorgungen im Ober- und Unterkiefer zu analysieren sowie mögliche Faktoren zu evaluieren, welche den Erfolg der Implantationsbehandlung beeinflussen. Zur Verweildaueranalyse der Implantate und Defektprothesen wurde die „Product-limitestimates“ Methode nach Kaplan-Meier verwendet. Der Einfluss verschiedener Parameter auf die Überlebenswahrscheinlichkeit wurde univariat durch Regressionsanalyse untersucht. Die Daten von 142 oral tumoroperierten Patienten (94 Männer, 48 Frauen) kamen zur Auswertung. Bei diesen Patienten (78 bestrahlte, 64 unbestrahlte) wurden die Überlebenswahrscheinlichkeiten von 941 enossal inserierten Implantaten (Oberkiefer 333 Implantate, Unterkiefer 608 Implantate) sowie von 186 implantatgetragenen Suprastrukturen untersucht. Als Ergebnis zeigten sich nach acht Jahren eine Implantat-überlebenswahrscheinlichkeit von 83% und eine Überlebens-wahrscheinlichkeit der defektprothetischen Versorgungen von 98%. Implantate bei bestrahlten Patienten wiesen keine statistisch signifikant geringere Überlebens-wahrscheinlichkeit (80%) im Vergleich zu Implantaten bei unbestrahlten Patienten (85%) auf. Als signifikant verschlechternde Prognosefaktoren für die Implantat-überlebenswahrscheinlichkeit konnten eine Restbezahnung im implantattragenden Kiefer, täglicher Nikotin- und Alkoholkonsum des Patienten sowie die Verwendung kurzer Implantatlängen festgestellt werden. Zur Fixierung von implantatgetragenen Defektprothesen waren sowohl Steg- als auch Teleskopattachments gut geeignet, obgleich teleskopversorgte Implantate eine geringere Überlebens- wahrscheinlichkeit im Vergleich zu stegversorgten Implantaten aufwiesen. Für eine ästhetische und kaufunktionelle Rehabilitation tumoroperierter Patienten stellt die implantatgetragene Defektprothetik eine zielführende, wenig komplikationsbehaftete sowie dauerhafte und effektive Methode dar. Dabei kann die Berücksichtigung gefundener implantatprognosebeeinflussender Faktoren möglicherweise Komplikationen der Implantatbehandlung reduzieren.