Bente, Gary; Petersen, Anita; Krämer, Nicole; Buschmann, Jens Uwe:
Virtuelle Realitaet im Forschungseinsatz: Ein Wirkungsvergleich videovermittelter und computersimulierter nonverbaler Kommunikation.
In: Medienpsychologie, Jg. 11 (1999), Heft 2, S. 96 - 120
1999Artikel/Aufsatz in Zeitschrift
PsychologieFakultät für Ingenieurwissenschaften » Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft
Titel:
Virtuelle Realitaet im Forschungseinsatz: Ein Wirkungsvergleich videovermittelter und computersimulierter nonverbaler Kommunikation.
Autor*in:
Bente, Gary;Petersen, Anita;Krämer, NicoleUDE
GND
123292786
LSF ID
47899
ORCID
0000-0001-7535-870XORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
;
Buschmann, Jens Uwe
Erscheinungsjahr:
1999

Abstract:

Im Zuge der Entwicklung neuer Kommunikations- und Informationsmedien gewinnt der Einsatz von "humanoiden Interfaces" zunehmend an Bedeutung. Neben der Verfuegbarkeit natuerlich-sprachlicher Ein- und Ausgabemedien sollen vermehrt auch nonverbale Kommunikationskanaele erschlossen werden. Die Bereitstellung entsprechenden Basiswissens wird von der Kommunikations- und Medienpsychologie erwartet. Vor diesem Hintergrund werden Moeglichkeiten der dreidimensionalen Computersimulation zur experimentellen Wirkungsanalyse nonverbaler Kommunikationsprozesse eroertert. Dabei wird eine Kodier- und Simulationsplattform beschrieben, und ein erster Plattformtest wird vorgestellt. Zunaechst stand die Frage im Vordergrund, ob computersimuliertes Verhalten zu vergleichbaren Personwahrnehmungsprozessen fuehrt wie videovermitteltes Verhalten. Auf der Grundlage von "Positionszeitreihen" realen Bewegungsverhaltens wurden einminuetige Computeranimationen mit unterschiedlicher Qualitaet (wire frame, shaded mode) erstellt und mit der Originalvideoaufzeichnung verglichen. Die Ergebnisse verweisen auf sehr gute Uebereinstimmung in der Beurteilung sozioemotionaler Personmerkmale. Eher deskriptive Items zur Erfassung zentraler Aspekte des Bewegungsverhaltens zeigten teilweise staerkere Abweichungen, die moeglicherweise als Gedaechtniseffekt zu erklaeren sind. Auswertungen des Blickverhaltens machten deutlich, dass sich die visuelle Aufmerksamkeit bei der Betrachtung der Computersimulationen (ohne Mimik) im Gegensatz zur Videoaufzeichnung vom Kopfbereich zur Handgestik verschiebt. Die Implikationen dieser Befunde fuer Forschung und Medienpraxis werden diskutiert.