Roth, Marcus; Petermann, Harald:
Suchtpraevention im Jugendalter. Interventionstheoretische Grundlagen und entwicklungspsychologische Perspektiven.
Weinheim [u.a.]: Juventa, 2006
2006Buch
PsychologieFakultät für Bildungswissenschaften » Institut für Psychologie
Titel:
Suchtpraevention im Jugendalter. Interventionstheoretische Grundlagen und entwicklungspsychologische Perspektiven.
Autor*in:
Roth, MarcusUDE
LSF ID
52324
ORCID
0000-0002-5676-8137ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
;
Petermann, Harald
Erscheinungsort:
Weinheim [u.a.]
Verlag:
Juventa
Erscheinungsjahr:
2006
Umfang:
149 S. : graph. Darst.
Signatur der UB:

Abstract:

Der Frage, weshalb die gegenwaertigen Ansaetze in der Suchtpraevention bei Jugendlichen keine ausreichende Wirkung zeigen, wird aus der Perspektive der Interventionstheorie und der Perspektive der Entwicklungs- und Persoenlichkeitspsychologie nachgegangen. Aufbauend auf einer Darstellung der Grundlagen und der gegenwaertigen suchtpraeventiven Praxis wird geprueft, inwieweit die aus der psychologischen Interventionstheorie bekannten Wirkfaktoren und Mechanismen (Erwartungsinduktion, Ressourcenaktivierung, Aenderungswissen) bei suchtpraeventiven Massnahmen ueberhaupt gegeben sind. Der entwicklungspsychologischen Perspektive wird nachgegangen, indem suchtrelevante Charakteristika des Jugendalters (Egozentrismus, Sensations Seeking) sowie Formen und Funktionen des Drogenkonsums thematisiert und auf Praeventionsansaetze bezogen werden. Zur persoenlichkeitspsychologischen Perspektive werden unter anderem zwei Studien der Autoren zur Resilienz bzw. zu suchtprotektiven Persoenlichkeitsfaktoren zusammenfassend referiert. In der ersten waren 724 SchuelerInnen der sechsten und siebten Klassenstufe zu zwei Messzeitpunkten untersucht worden. Hohes Selbstwertgefuehl, niedrige Aengstlichkeit, hohe soziale Kompetenz und ausgepraegte generalisierte Selbstwirksamkeitserwartungen ergaben ein Cluster mit hohen Prozentzahlen der Zuordnung von spaeteren Nichtrauchern, ebenso auch durchschnittliche Werte bei Selbstwertgefuehl und Aengstlichkeit und unterdurchschnittliche Selbstwirksamkeitserwartung und sozialer Kompetenz. Verbanden sich niedrige soziale Kompetenz und geringe Selbstwirksamkeitserwartung mit extrem unterdurchschnittlichem Selbstwertgefuehl und hoher Aengstlichkeit, so lag der vulnerabel Persoenlichkeitstyp mit hoher Zuordnungsquote spaeterer Raucher vor. In der zweiten Studie wurden 1236 SchuelerInnen zwischen 13 und 19 Jahren mit dem NEO-Fuenffaktoren-Inventar (NEO-FFI) untersucht, der die Persoenlichkeitsdimensionen des Big-Five-Modells repraesentiert. Es wurde eine Vier-Cluster-Loesung gewaehlt: uncontrolled, overcontrolled, non-desirable und resilient. Der Zusammenhang zwischen Sensation Seeking und Cannabiskonsum wurde in den Persoenlichkeitsgruppen untersucht. Der aus der Literatur bekannte Zusammenhang zwischen Sensation Seeking und Drogenkonsum konnte bei resilienten Jugendlichen nicht nachgewiesen werden.