Roth, Marcus; Herzberg, Philipp Yorck:
Psychodiagnostik in der Praxis: State of the Art?
In: Klinische Diagnostik und Evaluation, Jg. 1 (2008), Heft 1, S. 5 - 18
2008Artikel/Aufsatz in Zeitschrift
PsychologieFakultät für Bildungswissenschaften » Institut für Psychologie
Titel:
Psychodiagnostik in der Praxis: State of the Art?
Autor*in:
Roth, MarcusUDE
LSF ID
52324
ORCID
0000-0002-5676-8137ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
;
Herzberg, Philipp Yorck
Erscheinungsjahr:
2008

Abstract:

Die Ergebnisse einer Befragung ueber die Art und Weise der psychologischen Diagnostik in der Praxis von in Deutschland praktisch taetigen Psychologinnen und Psychologen werden geschildert. Die Studie wurde an 1991 zufaellig ausgewaehlten Mitgliedern des Berufsverbandes Deutscher Psychologen (BDP) erhoben. Von diesen beantworteten 398 Personen bei der Befragung den zugesandten Fragebogen auf eine auswertbare Weise. Um zu sehen inwiefern die Tendenzen bei juengeren Psychologen anders ausfallen, wurde aus der Gesamtgruppe der 398 Psychologen mit einem Alter zwischen 25 und 76 Jahren sowie einem Durchschnittsalter von 45.6 Jahren, die Gruppe juengerer Psychologen ausgewaehlt, deren Diplomabschluss nach 1996 erfolgte. Diese unterschied sich jedoch nicht signifikant von der Gesamtgruppe. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die psychologische Diagnostik insgesamt ein zentraler Bestandteil der gegenwaertigen Berufspraxis ist: Ungefaehr ein Viertel der beruflichen Taetigkeit der Befragten nehmen diagnostische Aufgaben in Anspruch, wobei der unstandardisierten Exploration der groesste Stellenwert zukam. Waehrend klinische Screeninginstrumente an Bedeutung zunahmen, waren projektive Verfahren zunehmend weniger gefragt. Was den Einsatz psychologischer Testverfahren angeht, zeigten sich nur wenige Veraenderungen zu frueheren Untersuchungen. Der Einsatz neuerer Verfahren wurde kaum berichtet. Moegliche Gruende fuer die Diskrepanz zwischen diagnostischer Forschung und Praxis werden diskutiert.