Roth, Marcus:
Das Körperbild im Jugendalter : diagnostische, klinische und entwicklungspsychologische Perspektiven
Aachen: Mainz Wissenschaftsverl., 1998
1998Buch
PsychologieFakultät für Bildungswissenschaften » Institut für Psychologie
Titel:
Das Körperbild im Jugendalter : diagnostische, klinische und entwicklungspsychologische Perspektiven
Autor*in:
Roth, MarcusUDE
LSF ID
52324
ORCID
0000-0002-5676-8137ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Aachen
Verlag:
Mainz Wissenschaftsverl.
Erscheinungsjahr:
1998
Umfang:
X, 289 S. : graph. Darst. ; 21 cm + graph. Darst
Notiz:
Zugl.: Koblenz-Landau, Univ., Diss., 1998

Abstract:

Die Arbeit enthaelt Ergebnisse einer theoretischen und empirischen Analyse des Koerperbildes Jugendlicher sowie dessen Bezug zur psychischen und somatischen Symptombelastung. Da bisherige Untersuchungen vorwiegend von einem sehr begrenzten Verstaendnis des adoleszenten Koerperbildes ausgehen, lag das Ziel der ersten Untersuchung (Studie 1) in einer systematischen Exploration des Koerperbildes Jugendlicher bezueglich seiner Dimensionalitaet sowie ferner hinsichtlich des Zusammenhangs zu verschiedenen Komponenten psychischer und somatischer Symptombelastung begruendet. Hierzu wurde eine unausgewaehlte Schuelerstichprobe von 352 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse waren: (1) Das Koerperbild Jugendlicher liess sich als mehrdimensionales Phaenomen beschreiben. (2) Das Geschlecht der Jugendlichen war bezueglich der einzelnen Bereiche des Koerperbildes als differenzierende Variable merklich bedeutsamer als das Alter. So zeichneten sich weibliche Jugendliche unter anderem durch eine vergleichsweise hoehere Koerperaufmerksamkeit, eine geringe Zufriedenheit mit ihrem figuerlichen Erscheinungsbild sowie eine staerker internal attribuierte Kontrollueberzeugung aus. (3) Es liessen sich drei unterschiedliche Koerperbild-Typen identifizieren (koerperuninteressierte, koerperunintegrierte sowie koerperaktive, -selbstbewusste Jugendliche). (4) Bezueglich somatischer und psychischer Symptome erwies sich insbesondere der Typus der koerperunintegrierten Jugendlichen als belastet, waehrend die als "koerperuninteressiert" charakterisierten Jugendlichen diesbezueglich die geringste Belastung zeigten. Es wurde auf Grundlage der Ergebnisse dieser Untersuchung ein (vorlaeufiger) "Fragebogen zur Koerpererfahrung fuer Jugendliche" (FKEJ) entwickelt, anhand dessen sich die ermittelten Dimensionen analogisieren liessen. Zur externen Validierung der Befunde wurde eine Replikationsstudie an einer Stichprobe 128 chronisch kranker Jugendlicher (Studie 2) durchgefuehrt. Hierbei konnten sowohl die einzelnen Dimensionen des Koerperbildes (bzw. des FKEJ) als auch die diesbezuegliche Typologisierung repliziert werden, was auf die Stabilitaet und Generalisierbarkeit der in Studie 1 festgestellten Befunde verweist. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund entwicklungspsychologischer und klinischer Ueberlegungen diskutiert.