Skottke, Eva-Maria; Biermann, Antje; Brünken, Roland; Debus, Günter; Leutner, Detlev:
Wirkungsanalyse und Bewertung der neuen Regelungen zur Fahrerlaubnis auf Probe.
In: Zeitschrift fuer Verkehrssicherheit, Jg. 54 (2008), Heft 4, S. 176 - 182
2008Artikel/Aufsatz in Zeitschrift
PsychologieFakultät für Bildungswissenschaften
Titel:
Wirkungsanalyse und Bewertung der neuen Regelungen zur Fahrerlaubnis auf Probe.
Autor*in:
Skottke, Eva-Maria;Biermann, Antje;Brünken, Roland;Debus, Günter;Leutner, DetlevUDE
GND
122012275
LSF ID
10558
ORCID
0000-0001-5308-9094ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsjahr:
2008

Abstract:

In einem Projekt der Bundesanstalt fuer Strassenwesen (BASt) wurden die verschaerften Regelungen der Fahrerlaubnis auf Probe von 1999, zur Absenkung des Unfallrisikos junger Fahranfaenger und Fahranfaengerinnen, hinsichtlich ihrer Wirkung analysiert und bewertet. Hierdurch sollten Erkenntnisse ueber die globale Wirkungsweise der Massnahme und ueber ihre internen Funktionen gewonnen werden. Es sollte insbesondere untersucht werden, ob zunehmende Fahrerfahrung zu einer asymptotischen Unfallsenkung fuehrt, ob sich die bekannten Geschlechtsunterschiede zeigen und ob sich mittels logistischer Regression berechnen laesst, welche der erhobenen Variablen (wie Kenntnisstand zur Fahrerlaubnis auf Probe, verkehrsbezogene Aggressivitaet, Impulsivitaet) ein Unfallrisiko moeglichst genau vorhersagen. Zum einen wurden polizeiliche Unfalldaten aus den Jahren 1992-2002 deskriptiv ausgewertet und zum anderen eine explorative Befragung von 85 Fahranfaengern im Alter zwischen 17 und 24 Jahren sowie eine Laengsschnittanalyse durchgefuehrt. Die Laengsschnittuntersuchung erfolgte zu zwei Terminen im Abstand von sechs Monaten an fast 2000 Fahranfaengern, von denen sich 911 (Durchschnittsalter 18,54 Jahre) in der Probezeit befanden. Die Daten zeigen, dass ein globaler Effekt der Massnahmenverschaerfung nicht gegeben ist. Massnahmenspezifische Faktoren leisten kaum einen Beitrag zur Unfallvorhersage. Die Daten deuten vielmehr darauf hin, dass sowohl Expertise- als auch Persoenlichkeitsfaktoren Varianz hinsichtlich selbst berichteter Unfaelle und Beinahe-Unfaelle aufklaeren koennen.