Melchior-Becker, Ariane:
Molecular and functional characterization of biglycan during pathologic cardiac remodelling
Duisburg, Essen, 2011
2011Dissertation
BiologieFakultät für Biologie
Titel:
Molecular and functional characterization of biglycan during pathologic cardiac remodelling
Autor*in:
Melchior-Becker, Ariane
Akademische Betreuung:
Jendrossek, VerenaUDE
GND
124566022
LSF ID
49484
ORCID
0000-0003-1058-2107ORCID iD
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2011
Umfang:
103 Bl.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2011

Abstract:

Remodelling der extrazellulären Matrix (EZM) nach Myokardinfarkt (MI) ist auf der einen Seite verantwortlich für die Ausbildung eines stabilen Narbengewebes kann aber auf der anderen Seite zu pathologischen Veränderungen führen, welche die Herzfunktion nachträglich beeinträchtigen. Das kleine Leucin reiche Proteoglykan Biglykan (bgn) ist maßgeblich an diesem Prozess des Remodelling beteiligt. Nach MI differenzieren kardiale Fibroblasten zu Myofibroblasten. Myofibroblasten produzieren und reorganisieren die EZM und kontrahieren das Gewebe. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen welche Rolle Biglykan für den Phänotypen kardialer Fibroblasten spielt. Kardiale Fibroblasten wurden aus Herzen von Wildtyp (WT) und biglykan-defizienten (bgn-/0) Mäusen isoliert. Bgn-/0-Fibroblasten zeigten einen deutlich pro-proliferativen Phänotyp. Dieser pro-proliferativen Phänotyp konnte sowohl durch eine WT-EZM als auch durch die lentivirale Transfektion mit einem Biglykanexpressionsvektor kompensiert werden. Die Charakterisierung der Biglykan defizienten Fibroblasten zeigte, das diese eine gesteigerte Expression von EZM vernetzenden Enzymen, Matrix Metalloproteinasen sowie des TGF-β Rezeptors II und CD44 haben. In Übereinstimmung mit diesen Ergebnissen konnte eine erhöhte Phosphorylierung von SMAD2 und ERK1/2 gezeigt werden. Des Weiteren konnte gezeigt werden, das die Behandlung der kardialen Fibroblasten mit einem neutralisierenden Antikörper gegen TGF-β zu einer Reversion des pro-proliferativen Phänotyps der bgn-/0-Fibroblasten führte. Bgn-/0-Fibroblasten zeigten die für eine Differenzierung zu Myofibroblasten charakteristische Inkorporation von alpha-smooth muscle Actin (α-SMA) in Stressfasern, eine erhöhte Expression fokaler Adhäsionen und einer gesteigerten Kollagen Gel Kontraktion. Interessanterweise zeigten bgn-/0-Fibroblasten eine erhöhte Apoptose unter normalen Zellkulturbedingungen. In vivo konnte gezeigt werden, das in WT-Mäusen die Expression von α-SMA an Tag drei nach MI am höchsten ist. Bemerkenswerterweise war bei den bgn-/0-Mäusen die Expression von α-SMA zusätzlich noch starker erhöht, was die Schlussfolgerung zulässt das die Biglykan Defizienz die Proliferation und Differenzierung von Myofibroblasten auch in vivo nach MI reguliert. Zum ersten Mal konnte gezeigt werden, dass die Differenzierung zu Myofibroblasten durch eine erhöhte Expression des Dystrophin assoziierten Protein Komplexes in vitro und in vivo begleitet wird. Die Hochregulation des Dystrophin Komplexes resultierte jedoch nicht in einer Induktion der nNOS Expression nach MI. Diese Daten unterstützen die Hypothese das bgn-/0-Fibroblasten spontan in Myofibroblasten differenzieren und alle charakteristischen Eigenschaften dieser aufweisen, aber hinsichtlich der Schlüsselfunktionen dieser Zellen gestört sind, was zu einer erhöhten Apoptose, verschlechterter Hämodynamik und fehlerhaften Narbenbildung führt. Schlussfolgernd deuten diese Ergebnisse eine inhibitorische Rolle von Biglykan während der Proliferation und Differenzierung kardialer Myofibroblasten an, die durch eine erhöhte Sensitivität gegenüber endogenem TGF-β und SMAD2 Signalling begründet ist.