Irmen, Lisa; Linner, Ute:
Die Repräsentation generisch maskuliner Personenbezeichnungen: Eine theoretische Integration bisheriger Befunde.
In: Zeitschrift für Psychologie, Jg. 213 (2005), Heft 3, S. 167 - 175
2005Artikel/Aufsatz in Zeitschrift
Psychologie
Titel:
Die Repräsentation generisch maskuliner Personenbezeichnungen: Eine theoretische Integration bisheriger Befunde.
Autor*in:
Irmen, LisaUDE
LSF ID
53906
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
;
Linner, Ute
Erscheinungsjahr:
2005

Abstract:

Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, Forschungsergebnisse zur Repräsentation generisch maskuliner Personenbezeichnungen im Deutschen in einen theoretischen Rahmen zu integrieren. Die Befunde stimmen darin überein, dass generische Maskulina zu einer geringeren gedanklichen Einbeziehung von Frauen als von Männern führen. Sie beruhen allerdings auf unterschiedlichen Prozeduren und Stimulusvariationen, so dass die beteiligten kognitiven Prozesse nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Die Annahme, dass beim Lesen des Stimulusmaterials ein Situationsmodell gebildet wird und zudem geschlechtsbezogene Gedächtnisinhalte durch einen ungerichteten Resonanzprozess aktiviert werden, erlaubt die Bestimmung einer gemeinsamen kognitiven Basis aller Studien. Ursachen geschlechtsbezogener Resonanzprozesse werden auf der Grundlage der bisherigen Ergebnisse benannt und ihre Auswirkungen auf Situationsmodelle diskutiert. Auf der Basis des Entwickelten sind generelle Aussagen über die Auswirkungen geschlechtsbezogener Informationen beim Sprachverstehen möglich. Es ergeben sich zudem praktische Implikationen für die Realisierung einer geschlechtergerechten Sprache.