Locker-Grütjen, Oliver:
Rahmenbedingungen für Forschung an deutschen Universitäten: „Wissenschaft in Ketten oder entfesselte Hochschule?“ : Ansätze eines modernen Forschungsmanagements in Zeiten des Wandels in der deutschen Hochschullandschaft
Duisburg, Essen, 2011
2011Dissertation
ErziehungswissenschaftenFakultät für Bildungswissenschaften
Titel in Deutsch:
Rahmenbedingungen für Forschung an deutschen Universitäten: „Wissenschaft in Ketten oder entfesselte Hochschule?“ : Ansätze eines modernen Forschungsmanagements in Zeiten des Wandels in der deutschen Hochschullandschaft
Autor*in:
Locker-Grütjen, OliverUDE
LSF ID
10542
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Akademische Betreuung:
Dobischat, RolfUDE
GND
120451115
LSF ID
523
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg, Essen
Erscheinungsjahr:
2011
Umfang:
getr. Zählung
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2012
Sprache des Textes:
Deutsch

Abstract:

Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die Strukturreformen an deutschen Hochschulen der vergangenen Jahrzehnte darzustellen und in den aktuellen Kontext zu setzen. Hierbei werden insbesondere der Bezug zum Arbeitsfeld Forschung gesucht und Erkenntnisse zu Belastungs- und Entlastungsmechanismen gesammelt. Die entsprechenden Parameter und Verfahren zur Messung und strategischen Einschätzung von Forschung und deren Umsetzung in den Universitäten werden dargestellt und diskutiert. Diese Ergebnisse sind Grundlage für das Aufzeigen der Potenziale moderner Formen der Forschungsunterstützung und des Forschungsmanagements. Dies erfolgt mit Blick auf die Entwicklung innovativer Strukturen und Organisationsformen entsprechend der tatsächlichen Bedürfnisse der Wissenschaftler im Forschungsbetrieb. Weiterhin werden Handlungsempfehlungen entwickelt, die zum einen modernes Forschungsmanagement ausmachen, zum anderen aber auch den bestehenden hochschulpolitischen Entwicklungskurs hinterfragen und Grenzen aufzeigen. Zentral für die Arbeitsergebnisse ist hierbei die Erkenntnis, dass die strukturellen Umwälzungen in den Hochschulen zu zunehmend „wissenschaftsfernen“ Anforderungen an die Wissenschaftler führen, welche zu weitreichenden Umstrukturierungen in den jeweiligen Organen einer Universität führen (müssen). Die Ergebnisse der Arbeit stützen diesen Ansatz, zeigen sie doch auf, dass sowohl politisch als auch von der entsprechenden Expertise der Beteiligten her eine alleinige Differenzierung und Spezialisierung der Routineverwaltung nicht ausreichen. Vielmehr bedarf es eines neuen Typus, der zwischen der bekannten administrativen Struktur und der Wissenschaft existiert; es bedarf also neuer Support- Strukturen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Verwaltung. So ist eine wesentliche Empfehlung, professionelle Rahmenbedingungen für die Forschung gezielt an Universitäten zu implementieren. Dies kann durch die Einrichtung starker, forschungsorientierter Servicestrukturen, die dem Wissenschaftler nicht nur Anreize bieten, sondern ihn aktiv in seiner Forschung unterstützen und massiv von forschungsfremden Aufgaben entlasten, erfolgen. Ein modernes Forschungsmanagement darf dabei aber nicht bei der Bewältigung anstehender Aufgaben in der Forschungsförderung oder dem Forschungstransfer stehen bleiben. Wichtige Beiträge sind auch für die zukünftige Entwicklung der Hochschulen zu liefern. So müssen Strukturen (weiter-)entwickelt werden, die die Forschenden von ihren sehr zeitaufwändigen Aufgaben jenseits von Forschung (und Lehre) entlasten. Durch eine notwendige enge Zusammenarbeit zwischen Service, Wissenschaft und Hochschulleitung sowie einer Kenntnis von Forschungsaufgaben der gesamten Universität muss und kann Forschungsmanagement Beiträge und Anregungen liefern. Dabei werden sich die Aufgaben auch zukünftig weiterentwickeln und universitätsspezifisch ausdifferenzieren. Es bleibt daher spannend, diesen Prozess in der Zukunft zu begleiten und zu beobachten.