Arntzen, David:
Patientenakzeptanz und Durchführbarkeit einer oral-medikamentösen Therapie entsprechend Stufe III der WHO-Richtlinien zur Tumorschmerztherapie
Duisburg-Essen, 2003
2003Dissertation
MedizinMedizinische Fakultät » Universitätsklinikum Essen » Innere Klinik (Tumorforschung)
Titel:
Patientenakzeptanz und Durchführbarkeit einer oral-medikamentösen Therapie entsprechend Stufe III der WHO-Richtlinien zur Tumorschmerztherapie
Autor*in:
Arntzen, David
GND
129256455
Akademische Betreuung:
Kloke, OttoUDE
LSF ID
13684
Sonstiges
der Hochschule zugeordnete*r Autor*in
Erscheinungsort:
Duisburg-Essen
Erscheinungsjahr:
2003
Umfang:
101 S. : graph. Darst.
DuEPublico 1 ID
Signatur der UB:
Notiz:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2003

Abstract:

In der Terminalphase ihrer Erkrankung leiden 70 bis 80% aller Tumorpatienten unter chronischen Schmerzen. Ein wesentliches Anliegen der Tumorschmerztherapie ist es, die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern. Dabei wurde nie überprüft, ob die Durchführung der oft sehr aufwendigen Therapie nach Plan eine Einschränkung für die Behandelten bedeutet. In dieser Studie wurden in einer prospektiven Längsschnittuntersuchung mit Hilfe eines Fragebogens sowie des Therapieplanes die Akzeptanz und die Durchführbar-keit einer oral-medikamentösen Schmerztherapie nach Plan und mögliche Einfluss-faktoren auf die Patientencompliance ermittelt. Dazu wurden 30 Schmerzpatienten mit metastasierten, inkurablen Tumorerkrankungen über einen Zeitraum von drei Monaten zu drei Zeitpunkten befragt. Eine Übersicht der wichtigsten Studienergebnisse ist im Folgenden dargestellt. 1. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass sich unter kontinuierlicher Therapieanpassung eine anhaltende Kontrolle der Schmerzintensität über drei Monate ergibt. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich bei über 90% der Patienten durch ständige Anpassung der Medikation eine zufriedenstellende Schmerztherapie nach Plan bis in die Terminalphase der Erkrankung durchführen lässt. 2. Es ist festzustellen, dass die Symptomprävalenz, ausgenommen des Symptoms Schwäche, nicht mit Fortschreiten der Tumorerkrankung zunimmt. Es wurde deutlich, dass durch kontinuierliche Therapieanpassung eine stabile Symptom-prävalenz über den gesamten Beobachtungszeitraum für die medikamentös beeinflussbaren Symptome möglich ist. 3. In der Anfangsphase zeigt die Schmerztherapie nach Plan eine positive Wirkung auf Stimmung und Aktivität des Behandelten. Die negative Beeinflussung des Tagesablaufs spielt im Rahmen der Gewöhnung nur eine untergeordnete Rolle. 4. Die Therapie nach Plan kann mit geringer Belastung der Patienten durchgeführt werden. 5. Trotz des hohen Informationsniveaus der Patienten liegt weiterhin eine stark ausgeprägte Nebenwirkungssorge vor, insbesondere bei der Einnahme von Koanalgetika. 6. Die subjektive Patientencompliance hinsichtlich der Befolgung der Therapiepläne ist bis zur Terminalphase hoch. 7. Auffällig ist die Überforderung der Patienten bei auftretenden Problemen eigen-ständig Kontakt mit den behandelnden Ärzten aufzunehmen. Die selbstverständ-lich vorausgesetzte Eigenständigkeit und Selbstverantwortung erweisen sich in diesem Zusammenhang als Überforderung der Patienten. Daraus ergibt sich als Schlussfolgerung, dass selbst aufwendige Therapiepläne ohne schwerwiegende Beeinflussung des Patientenalltags befolgt werden können. Die Schmerztherapie nach Plan beeinflusst Aktivität, Stimmung und soziale Bezieh-ungen der Behandelten nur in geringem Maße. Wichtig ist hierbei, dass eine regelmäßige Anpassung der Schmerz- und symptomorientierten Therapie an das aktuelle Beschwerdebild durchgeführt wird. Zudem müssen die Patienten in ausreichendem Maße informiert werden.