Abstract:
In einer explorativen Interviewstudie wurden 14 Professorinnen und Dozierende der Universitaet St. Gallen danach befragt, wie sie sich das Lehren beibrachten, was sich ueber die Zeit veraendert hat und was Ausloeser dafuer waren, wann sie den Eindruck haben, eine Veranstaltung sei gut gelaufen und was sie mit den Ergebnissen der standardisierten Lehrevaluation tun. Aus den Aussagen der Befragten wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: Eine Vorstellung von guter Lehre basierte in vielen Faellen auf erlebten Modellen. Die Weiterentwicklung des eigenen Lehrstils fuehrte zu einer gezielten Lernzielverdichtung oder zu einem bewussten Reduzieren auf die Kernkonzepte. Sowohl Neueinfuehrungen als auch wieder Streichungen von Ideen kamen vor. Der bevorzugte Lehrstil war fuer viele der direkte Dialog mit den Studierenden. Der Erfolg einer Veranstaltung wurde vor allem an nonverbalen Signalen festgemacht. Die standardisierte Lehrevaluation diente vor allem dazu, Erwartungen zu bestaetigen, oder sie wurde dazu genutzt, kleinere Korrekturen am Konzept vorzunehmen. Abschliessend wird eine beratende Vorgehensweise zur Unterstuetzung der Lehrenden vorgeschlagen, die sich an die subjektiven Erfolgskriterien der Lehrenden orientiert.