Abstract:
Eine Stichprobe von 84 koerperbehinderten Jugendlichen wurde bezueglich ihres Koerpererlebens und ihrer Koerperzufriedenheit mit 102 gesunden Jugendlichen verglichen. Zusaetzlich wurden Zusammenhaenge zwischen Selbstbild und Koerperbild innerhalb der Stichprobe der behinderten Jugendlichen erhoben. Der Vergleich ergab ein negativeres Koerperbild auf Seiten der koerperbehinderten Jugendlichen. Ebenso bedeutsam wie die krankheitsbedingten Unterschiede zwischen den beiden Stichproben waren die Geschlechtsunterschiede innerhalb der Stichprobe der behinderten Jugendlichen. Diese Geschlechtsunterschiede spiegeln Befunde der Literatur wider, wie sie fuer gesunde Jugendliche typisch sind. Als weiterer Einflussfaktor auf das Koerpererleben der behinderten Jugendlichen erwies sich der subjektiv wahrgenommene Schweregrad der Erkrankung. Es ergaben sich keine Hinweise auf eine Bagatellisierung oder Verleugnung der Erkrankung oder auf koerperbezogene Schamgefuehle. Vielmehr zeigten sich intensive Kontaktwuensche zu gesunden Jugendlichen. Die Ergebnisse werden als Hinweis auf die Bedeutung koerperbezogener psychotherapeutischer Interventionen in Ergaenzung zu den vielfaeltigen medizinisch-therapeutischen Koerpermassnahmen, denen die Jugendlichen unterworfen sind, gewertet.