Hennig, Maren:
Der Einfluss von Everolimus auf den Verlauf der experimentellen autoimmunen Uveoretinitis
Duisburg, Essen, 2011
2011dissertation
BiologyMedicineFaculty of Biology
Title in German:
Der Einfluss von Everolimus auf den Verlauf der experimentellen autoimmunen Uveoretinitis
Author:
Hennig, Maren
Thesis advisor:
Dittmer, UlfUDE
GND
113999631
GND
1201144469
LSF ID
47363
ORCID
0000-0001-9284-4849ORCID iD
Other
connected with university
Place of publication:
Duisburg, Essen
Year of publication:
2011
Extent:
V, 143 Bl.
DuEPublico 1 ID
Library shelfmark:
Note:
Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2011
Language of text:
German

Abstract:

Die Therapie von Patienten mit endogener, nicht-infektiöser, autoimmuner Uveitis besteht gegenwärtig aus der Behandlung mit Kortikosteroiden und dem Immunsuppressivum Cyclosporin A (CsA). Insbesondere die systemische Behandlung mit CsA kann schwerwiegende Nebenwirkungen mit sich bringen. Zudem kann eine CsA-Therapie bei einigen Patienten die intraokulare Entzündung nicht effektiv supprimieren. Daher ist eine Suche nach alternativen Wirkstoffen mit geringeren Nebenwirkungen erstrebenswert. In der vorliegenden Arbeit wurde die Wirkung von Everolimus, einem mTor-Inhibitor, auf den Verlauf der experimentellen autoimmunen Uveoretinitis (EAU) in B10.RIII Mäusen untersucht. Die EAU wurde durch die Immunisierung mit retinalem Antigen oder den adoptiven Transfer antigenspezifischer Splenozyten induziert. Sowohl die prophylaktische Everolimusbehandlung in beiden EAU-Modellen, als auch die therapeutische Behandlung im Immunisierungsmodell, führte zu einer Reduktion der Inzidenz und des EAU-Schweregrades sowie der zellulären- und humoralen Effektorantwort. Eine therapeutische Behandlung nach adoptivem Transfer erwies sich dagegen als weniger wirksam. Die Analyse der CD4+CD25+FoxP3+ regulatorischen T-Zellen in den unterschiedlichen Behandlungsgruppen ergab, dass die Behandlung naiver Mäuse und die prophylaktische Behandlung in beiden EAU-Modellen keinen Einfluss auf die Frequenz der regulatorischen T-Zellen im peripheren Blut, den regionalen Lymphknoten oder der Milz hatte. Ausschließlich die therapeutische Behandlung führte in beiden EAU-Modellen zu einer erhöhten Frequenz der regulatorischen T-Zellen in der Milz. Für die splenischen CD4+CD25+ regulatorischen T-Zellen aus immunisierten und therapeutisch behandelten Tieren wurde zudem eine höhere antigenspezifische inhibitorische Kapazität auf CD4+CD25- Effektor-T-Zellen nachgewiesen, als für die CD4+CD25+ regulatorischen T-Zellen immunisierter, unbehandelter Tiere. Im Rahmen einer monozentrischen Phase-II Studie wurden Patienten mit nicht-infektiöser autoimmunen Uveitis zusätzlich zu CsA mit Everolimus behandelt. Nach drei Monaten wurde bei den Patienten eine Reizfreiheit erzielt. Die durchflusszytometrische Analyse ergab eine erhöhte Frequenz von CD4+CD25+FoxP3+ regulatorischen T-Zellen im peripheren Blut dieser Patienten während nach Absetzen der Everolimustherapie eine deutliche Reduktion dieser Zellpopulation zu verzeichnen war. Zudem wurde bei einigen Patienten nach dem Absetzen der Everolimustherapie eine erneute intraokulare Entzündung beobachtet. Diese Beobachtungen lassen auf einen ähnlichen Wirkmechanismus der Everolimus-Behandlung bei Patienten mit autoimmuner Uveitis und der therapeutischen Wirksamkeit im murinen EAU-Modell schließen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Everolimus sich durch eine effektive Inhibition der autoimmunen Effektorantwort bei gleichzeitiger Induktion regulatorischer T-Zellen, als ein Medikament auszeichnet, dessen Anwendung eine Alternative für die bisherige Therapie von Patienten mit nicht-infektiöser autoimmuner Uveitis darstellt.